Straßenbahn
In den Momenten wo einfach gar nichts mehr geht.
Da denkt sie an die Straßenbahn.
Er fährt Straßenbahn.
Sie ist ganz allein.
Sie macht sich auf die Suche nach ihm.
Sie versucht ihn zu erreichen.
Doch immer wieder bricht kurz vor dem Ziel alles zusammen.
Sie sieht keinen Ausweg mehr.
Alles ist sinnlos. Sie kommt nicht an ihn ran.
Sie fühlt sich allein und verloren ohne ihn.
Kann den Gedanken nicht mehr ertragen noch einen weiteren Morgen ohne ihn zu erwachen.
Vor ihrem Haus fahren die Straßenbahnen entlang.
Sie folgt den Gleisen.
Sie hält den Schmerz nicht mehr aus.
Sie entschließt sich hier nicht länger zu verweilen.
Ohne ihren Engel wird sie niemals hoch fliegen können.
Es ist später Abend. Es ist dunkel.
Die Lichter der Bahn kommen näher.
Im letzten Moment springt sie auf die Schienen. Der Fahrer kann das Unglück nicht abwenden.
Alles was von dem Mädchen bleibt, ist eine Erinnerung.
Alle Fahrgäste sind geschockt – steigen aus. Niemand ist verletzt.
Einige steigen aus. Unter ihnen ein wunderschöner Junge.
Er geht auf die Schienen. Er folgt den Gleisen.
Einige Meter weiter bückt er sich. Er hebt etwas auf.
Er nimmt es nah ans Gesicht und seine Wangen werden von Tränen überflutet.
Es ist die Haarspange des Mädchens. Er erkennt diese Haarspange.
Es war jene die er auf Fotos so oft gesehen hatte.
Es war sein Mädchen was nun dort leblos lag.
Er war gerade mit der Straßenbahn endlich auf dem Weg zu ihr.
Es war seine Straßenbahn, die ihr den letzten Lebenshauch genommen hatte.
Es war vorbei.
Es war zu spät.