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Veteranentreffen


 
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Autor Nachricht
queque
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 05.08.2012, 01:08    Titel: Veteranentreffen

Hey altgediente SWC und SHCler wollen wir nichtmal ein Treffen veranstalten und alte Kontakte neu knüpfen?

ich fänds super!!! meldet Euch!!!!!!

lg

queque
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Norman Bates
Schulliebling


Anmeldungsdatum: 02.10.2003
Beiträge: 3540
Wohnort: Berlin (west)

BeitragVerfasst am: 11.09.2012, 17:30    Titel:

nein!
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Antichrist
Pate


Anmeldungsdatum: 14.10.2003
Beiträge: 317

BeitragVerfasst am: 12.09.2012, 12:01    Titel:

Norman Bates hat folgendes geschrieben:
nein!


Das du immer so negativ bist. Find ich geil :!:
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Fleur
Sitzenbleiber


Anmeldungsdatum: 11.10.2003
Beiträge: 15
Wohnort: Nürnberg

BeitragVerfasst am: 09.10.2012, 23:23    Titel:

So wie wir ihn eben kennen
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Noack
Sitzenbleiber


Anmeldungsdatum: 19.10.2003
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 11.10.2012, 22:12    Titel:

hat sich echt nicht verändert *g*
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HansFritz
Schulschwänzer


Anmeldungsdatum: 13.10.2003
Beiträge: 33
Wohnort: Hollister, CA - USA

BeitragVerfasst am: 04.12.2012, 03:29    Titel:

So ein Treffen wuerde allen von uns aufzeigen wie scheiss alt wir jetzt sind, keine gute Idee!
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Sergio aus Rio
Oberaufreisser


Anmeldungsdatum: 01.10.2003
Beiträge: 944
Wohnort: West-Tübingen

BeitragVerfasst am: 13.12.2012, 21:45    Titel:

Norman Bates hat folgendes geschrieben:
nein!


Auch wenn ichs echt ungern tu, ich kann nur zustimmen!
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Noack
Sitzenbleiber


Anmeldungsdatum: 19.10.2003
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 08.09.2013, 00:37    Titel:

Irgendwie nörgeln immer alle rum wie alt sie sind... hängen dann aber doch noch hier rum ;)
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tmtm
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.12.2003
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 15:26    Titel: Bloodrose ist tot

Sie ist vor 14 Tagen in Berlin an Krebs gestorben, 's war aber kein Raucherkrebs, und ich hatte mich schon gewundert, wieso sie so lange nicht schreibt... :( :(
Es folgt ein Nachruf aus Indien
Wir
trauern um Ann Stafford, entschlossene und unentwegte Aktivistin von Peoples’
Global Action, die am 24. Oktober 2013 im Alter von 46 Jahren in Berlin verstorben
ist.
Jede
Person ist besonders, auf ihre Art einzigartig und lebt in diesem System der
Unterdrückung und Ausbeutung, schlägt sich durch, so gut sie eben kann. Einige
hinterlassen besondere Fähigkeiten, die auf inspirierende Weise unser Leben
beeinflussen. Sie geben uns wunderschöne Vorbilder in Bescheidenheit,
Folgerichtigkeit, Überzeugung, Mitgefühl, Großzügigkeit, Ausdauer und
Uneigennützigkeit. Ann Stafford, viele Jahre lang entschlossene Aktivistin von
Peoples’
Global Action, war eine davon. Wir alle kannten sie unterschiedlich gut, einige
besser als andere, doch niemand von uns blieb unberührt oder unbeeinflusst von
ihr.
Wer
war Ann Stafford? Es ist uns klar, dass sie diese Frage vielleicht aufregen
würde, wenn sie weiterhin bei uns wäre. Sie war ein einfacher Fels in der
Brandung. Trotzdem ist diese Frage richtig. Sie war eine Kämpferin mit großem
Herzen und gab alles, was sie hatte, in jedem Moment, den wir sie kannten. Obwohl
es nicht ungewöhnlich wäre, sich in seinen letzten Tagen in persönliche
Verzweiflung zurückzuziehen, arbeitete sie bis zum Schluss für die sozialen
Bewegungen und die Gerechtigkeit, die in ihren Träumen möglich wurde. Das zeugt
von ihrem großzügigen Charakter.
Wir
schreiben diese Worte um einer lieben Kämpferin zu gedenken, um der Tragödie
einen Sinn zu geben, und um ihren mutigen Kampfgeist zu würdigen, den wir immer
bei uns haben möchten. Wir tun das mit den tiefsten Gefühlen der Liebe, des
Gedenkens, des Respekts und des Verlustes. In diesem Sinne hat uns Ann nie verlassen.
Bevor
wir Ann als Freundin und Genossin Tribut zollen, möchten wir Anns unermüdliche
und häufig undankbare Leistungen für PGA, Peoples’ Global Action, würdigen. Das
ist keine einfache Aufgabe, und obwohl sein Einfluss noch spürbar ist, gibt es
PGA eigentlich nicht mehr. Außerdem war es so, dass, als PGA noch existierte,
nie eine formale Repräsentation bestand
und niemand im Namen von PGA sprechen konnte. Wir möchten Anns Dahinscheiden
würdigen, nicht nur als individuelle FreundInnen von Ann, sondern auch als
FreundInnen von PGA. Damit kommen wir einer Ehrung im Geiste von PGA am
nächsten, einer nun weitgehend ehemaligen und nicht-repräsentativen Bewegung.
Ann
spielte eine große Rolle in seiner Entstehungsphase. PGA war ein sehr
einflussreiches Werkzeug für die antikapitalistische globale Koordination und
die Kommunikation zwischen Kämpfen rund um die Welt, besonders seit der
Gründung 1998 bis zum Anfang der 2000er Jahre. PGA waren nicht die ersten, die
das System herausforderten, aber es näherte sich den Kämpfen rund um den
Planeten an, wo Menschen mutig für eine bessere Welt und die Verteidigung von
Mutter Natur kämpften. Es bot einen Raum für Verbindungen. Es diente als
Einladung.
Obwohl
PGA heute nur noch als ein loses Netzwerk von Kontakten besteht, spukt sein
Geist immer noch im System, besonders durch seine Hallmarks (inhaltlichen
Kennzeichen), die regelmäßig bei verschiedenen Anlässen zur Koordinierung von
Kämpfen und Widerstand übernommen werden. Die Bedeutung von PGA bei der
Schaffung dieser Art von Raum für die Delegitimierung von und den aktiven
Widerstand gegen Institutionen des globalen Kapitalismus, wie der
Welthandelsorganisation WTO, den G8, der Weltbank, dem Weltwährungsfonds IWF
und verwandten Handelsabkommen sowie einflussreichen Konzernen und ihren
Lobbygruppen, kann nicht unterschätzt werden. Anns Beitrag für PGA kann
ebenfalls nicht unterschätzt werden.
Viele
Jahre lang lebte und atmete Ann PGA. Sie war aktiv seit der Gründungskonferenz
in Genf 1998, glaubte stur daran, verteidigte es und versuchte es wieder
aufzubauen, selbst als seine Aktivitäten und sein Einfluss schließlich
schwanden. Sie war Teil von PGA-Konferenzen und zahllosen internationalen
Studienseminaren und Solidaritätskarawanen, die im Umfeld stattfanden; sie
stellte immer sicher, dass durch ihre Übersetzungen und ihr Dolmetschen
zwischen Englisch, Deutsch und Spanisch PGA ein vielsprachiger Raum blieb, an
dem alle teilnehmen konnten. Sie handelte solidarisch, wenn Organisationen, die
sich an PGA beteiligten, mit Repression konfrontiert waren, seien es schwarze
Gemeinschaften in Kolumbien, Communities der Maori in Aotearoa oder
EuropäerInnen, die im G8 in Genau verwickelt wurden. Ann trug auch wesentlich
zum globalen Indymedia-Netzwerk bei, das in dichter Nähe zu PGA wuchs,
ebenfalls ein entscheidendes Werkzeug Anfang der 2000er Jahre, das weitgehend
vieles von den politischen Aktivitäten der heutigen sozialen Medien vorwegnahm.
Zusammen
mit einer anderen Genossin in Deutschland brachte sie viele Stunden bis spät in
die Nacht damit zu, die PGA-Website aufzubauen und zu pflegen, die ein
absolutes Mammutwerk und eine umfassende Archiv-Datenbank von
Antiglobalisierungs- und Antikapitalismuskämpfen der Gegenwart darstellt, mit
Materialien über PGA und verwandten Aktivitäten auf Englisch, Französisch,
Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Arabisch und Russisch. Zur
Blütezeit von PGA wurde diese Website akribisch aktualisiert. Die Seite brachte
später ein weiteres Online-Archiv über den weltweiten Widerstand hervor, das Ann
aufbaute und unterhielt.

Die
Arbeit des Aufbaus und der Pflege einer Website war eine völlig undankbare und
unsichtbare Arbeit, wie auch die des Dolmetschens und Übersetzens. Ann stellte
umsichtig sicher, dass Wikipedia einen korrekten Eintrag über PGA enthielt. Die
Website war ein offiziell gebilligtes Werkzeug und Sprachrohr aller
PGA-Strukturen. Ann hatte die Aufgabe diese Arbeit zu leisten, und ihre
Anstrengungen wurden vollständig von den PGA-Strukturen unterstützt. Vielleicht
war die einzige legitime Beschwerde über die Seite, auch angesichts der
schieren Materialdichte, die sie enthielt, diejenige, dass sie kopflastig war.
Selbst wenn es ihr für einige an visuellem Anspruch mangelte, so war die Seite
doch eine unglaublich umfassende und informative Ressource. Vielleicht weil Ann
ihr den eigenen persönlichen Stempel der Nüchternheit aufdrückte. Ann war nie
für Firlefanz, Pomp oder Pracht zu haben.

Anns
detaillierte Archivierung der Aktivitäten im Zusammenhang mit PGA führten zusammen
mit ihrer Arbeit für
Indymedia dazu, dass sie eine enzyklopädische Fundgrube historischen Wissens
über den PGA-Prozeß in ihrem Kopf hatte und zu so etwas wie die Bewahrerin der
PGA-Geschichte wurde. Sie war eine aus einer kleinen Handvoll von Menschen, die
Verweise auf solche obskuren Dinge wie das „Finnland-Treffen“, das „Genfer
Seminar“, das „Prager Karawane-Treffen“, das „Leiden-Büro“ oder „La Usine“
verstanden; oder die Gründe, warum auf der zweiten PGA-Konferenz in Bangalore,
Indien, ein fünfter Grundsatz (Hallmark) zu den ursprünglichen vier hinzugefügt
wurde; und die Wichtigkeit der Einfügung von Verweisen auf die Würde des
Lebens, auf Kämpfe gegen religiösen Fundamentalismus und Feudalismus. Sie
verstand, warum es, aus einer antikapitalistischen und antiimperialistischen
Perspektive, politisch wichtig war, den Namen vom ursprünglichen “Peoples’
Global Action Against Free Trade and the WTO” umzuändern in ein einfaches “Peoples’
Global Action”. [Anmerkung d.Ü.: dies
wäre als „Globale Aktion der Menschen“ oder „der Völker“ zu übersetzen.] Und
sie verstand die Debatten darüber, wo das Apostroph innerhalb des Namens zu
setzen war sowie die Gefahren, für chauvinistischen Nationalismus und Rassismus
ansprechend zu wirken, wenn das Apostroph an der falschen Stelle gesetzt würde.
[Anmerkung d.Ü.: dann könnte es als „Weltaktion des Volkes“ gedeutet werden.].
Sie
kannte die Feinheiten einer besonders wichtigen Debatte, die am Anfang der
Geschichte von PGA darüber entsprang, wie gefährlich es sein könnte, Mittel aus
rechten bzw. rechtsextremen Quellen zu akzeptieren, die sich als
fortschrittliche Organisationen darstellen. Sie kannte den zerstörerischen
Einfluss des 11. September 2001 auf die dritte PGA-Konferenz, die wenige Tage danach
in Cochabamba, Bolivien, stattfand.
Als
starke Internationalistin, und im Glauben an die Notwenigkeit und Möglichkeit,
die Kämpfe in verschiedenen Ländern zusammenzubringen, war sie sich auch der
Schwierigkeiten dabei äußerst bewusst und der konkreten Herausforderungen, die
das an PGA stellte. Sie wusste von dem absurd komischen Email-Konflikt über
„verarbeiteten Käse“, der aus einem Zusammenprall der Kulturen zwischen
polnischen und niederländischen PGA-AktivistInnen entstand, zu Zeiten, als
Email-Etikette noch eine neue Kunstform war; oder von den Empfindlichkeiten der
nepalesischen und indischen Beziehungen innerhalb PGA, und war doch
gleichzeitig stark verbunden mit den antihierarchischen und antiautoritären
Organisationsformen. Sie hatte ein klares Verständnis der komplizierten
Beziehungen zwischen dem „Versammlungskomitee“ und der „UnterstützerInnengruppe“,
also den Namen der informellen Leitungsgremien von PGA, die, laut aller
Statuten von PGA und auch nach unseren vielleicht überoptimistischen
Erwartungen, nicht wirklich existierten. Doch war sie natürlich auch Realistin
und nicht Dogmatikerin, deshalb wusste sie, welche der nichtleitenden
LeiterInnen aus dem Grunde LeiterInnen waren, weil sie ihre Legitimität durch
Kämpfe und Leistungen beim Aufbau von PGA verdient hatten, und welche einfach
deshalb, weil sie sich zur Stärkung des Egos selbst dazu ernannt hatten. Auf diesem
Gebiet hatte sie immer deutliche Ansichten.

Ann
war sehr eifrig beim Zusammenbringen verschiedener Organisationen, sie verstand
auch einige der verschiedenen Spannungen, die es gab, wie die Spannungen
zwischen PGA und Via Campesina und den Grund, warum die Zapatistische Armee in der
Frühphase zu PGA eingeladen wurde (am Ende war deren Teilnahme nicht möglich).
Kurz gesagt, wenn jemals eine Geschichte von PGA geschrieben würde, und gewiss
sollte das geschehen, da es viele gibt, die kaum etwas über die kurze, doch
sehr wichtige Geschichte wissen, dann wäre Anns Teilnahme an dem Projekt nicht
nur wünschenswert gewesen, sondern wirklich unverzichtbar. Falls ein solches
Projekt jemals unternommen wird, dann wird ihre Mitarbeit traurig vermisst
werden. Der einzige Trost ist, dass ihr Einfluss bleibt, und dass sie so viele
Menschen aus so vielen Orten derart beeinflusste.

Einige
von uns wussten nicht, dass Ann krank war. Das war typisch für Ann, die sich
immer um andere kümmerte, auch auf eigene Kosten, und die nicht wollte, dass
sich irgendwer um sie kümmerte oder Sorgen machte. Andere dachten vielleicht,
sie würde es durchziehen. Das war nicht erstaunlich. Wenn jemand Kämpferin gegen
starke Widerstände war, dann war es Ann, und sie bewies das immer und immer
wieder bis zum Schluss, ob sie Gas in den Straßen schluckte, Arbeit hinter den
Kulissen leistete, die keineR sieht, oder die Krankheit bekämpfte, die ihren
Körper angriff.

Durch
Unterstützung und Teilnahme an Kämpfen in aller Welt hinterließ Ann ihren
Einfluss auf dem ganzen Planeten. Als Internationalistin war sie sowohl
Träumerin als auch Realistin gleichzeitig und konnte dabei beeindruckend das
Gleichgewicht halten. Sie war zuhause und rund um die Welt bei Kämpfen immer in
der ersten Reihe anzutreffen, doch nie als bloße Teilnehmerin eines Spektakels.
Sie
half Menschen und Bewegungen sich zu verbinden und stellte dabei sicher, dass
die Geschichte raus ging, während sie die nötigen Dinge hinter den Kulissen
tat, sobald der Straßenwiderstand bis zum nächsten Male zurückgegangen war.
Obwohl viele von uns sie aus den Tagen von PGA kannten, hatte Ann einen
Erfahrungsschatz von lange bevor PGA auch nur erdacht wurde. Der beinhaltete
studentische Kämpfe in Deutschland, einen Solidaritätsbesuch südafrikanischer
MetallarbeiterInnen in Deutschland zu Frühzeiten des Wideraufbaus der
Post-Apartheid, die Mobilisierungen gegen die Weltbank und den IWF, die 1988 in
Berlin stattfanden (ein sehr signifikanter und oft vergessener Vorläufer der
„globalen
Antiglobalisierungsbewegung“), und die frühe Solidarität mit den zapatistischen
Kämpfen in Mexiko, als diese so dringend gebraucht wurde. Ann war immer da. Sie
war eine Art zuverlässiger Leim, der die Schritte zusammenhielt, die zu mehr
Widerstand, zu Verbindungen und Möglichkeiten zu widerstehen führen.

Sie
war eine, zu der du kommen konntest um eine Perspektive und Wissen zu gewinnen
oder um eine Idee oder einen Eindruck zu bekommen, den du nicht bedacht oder
übersehen hattest. Sie konnte das ruhig und standfest. Sie betonte unermüdlich
die Natur unseres Patriarchats, eine Praxis, mit der die Männer unter uns
infiziert sind, selbst wenn unsere Ahnungslosigkeit uns davon abhält, dies im
Moment zu erkennen. Ebenso war sie eifrig dabei, auf den Eurozentrismus in den
europäischen Bewegungen hinzuweisen und sie arbeitete dabei eng mit den
migrantischen Organisationen und antifaschistischen Kämpfen zusammen. Sie hatte
ein scharfes intellektuelles Verständnis der Angelegenheiten, um die es geht
und ebenfalls ein scharfes Bewusstsein sowie die Furcht, dass Faschisten und
Nationalisten sich auch zu ähnlichen Themen organisieren und dabei eine
ähnliche Sprache verwenden könnten wie AntifaschistInnen, InternationalistInnen
und AntikapitalistInnen. Sie bemühte sich immer darum, dieses komische Phänomen
bloßzustellen und zu überwinden.
Gleichzeitig
war der Umgang mit Ann nicht immer einfach, sie war manchmal streitbar, doch
deshalb, weil sie starke Überzeugungen und Meinungen hatte und bereit war, für
diese einzutreten.
Sie
hatte keine Angst davor, Leuten mitzuteilen, dass sie anderer Meinung war. Doch
aufgrund ihres warmherzigen Charakters debattierte sie über die
unterschiedlichen Auffassungen in respektvollen, politischen Begriffen und ging
nie zu billigen persönlichen Angriffen oder Tratsch über.

Sie
hätte sehr „erfolgreich“ werden können nach den Maßstäben dieses Systems. Ihr
Scharfsinn hatte Ausstrahlung. Doch Anns Form von „Erfolg“ war von einer tieferen
und anderen Art. Er ist im zapatistischen Kampf, Ya Basta, Peoples’ Global
Action, Indymedia zu finden, in ihrer Teilnahme an Straßenmobilisierungen gegen
die neoliberalen Hartz-Gesetze in Deutschland, bei den vielen anderen
Mobilisierungen gegen den neoliberalen Kapitalismus, und in der Tatsache, dass
Unterdrückung in jeder Form angefochten werden muss, um nur wenige Beispiele zu
geben. Ihr Platz war da, wo Frauen freie und gleichberechtigte Akteurinnen in
jeden Kampf sein konnten, einer Gesellschaft ohne Helden, Gladiatoren und
männlichen Bildern von Größe und Selbsterhöhung. Auch wenn manche von uns
damals nicht wirklich wussten, was sie jahrelang sagte, so wissen wir es nun.
Sie pflanzte überall Saatkörner, und wenn der Widerstand sie nicht fand, dann
fand sie ihn oder erschuf ihn, weil es getan werden musste. Aber sie bezahlte
für diese Zurückweisung von „Erfolg“, sie hatte nie ökonomische Sicherheit, und
sie führte eine ziemlich einsame Existenz, obwohl sie viele FreundInnen hatte
und noch mehr beeinflusste. Ihre
Herangehensweise an Leben und Arbeit war immer davon geprägt, persönliche
Vorteile zurückzuweisen und Bescheidenheit vorzuziehen. Teils aus Mangel an Ego
und teils aus einem gesunden Misstrauen vor polizeilicher Störung zog Ann die
Anonymität vor. Sie verwendete selten ihren Nachnamen, und viele kannten sie
nur als „Friday“, einem Verweis auf die Figur Freitag im Roman von Robinson
Crusoe, einer Parabel auf die widersprüchliche Beziehung zwischen Herren und Sklave,
deren gegenwärtige Bedeutung Ann durchaus schätzte, die ihr dabei aber gleichzeitig
einen feministischen Beigeschmack gab.

Wer
weiß, warum solche Menschen so früh von uns genommen werden? Zweifellos ist der
Krebs, der Anns Körber zerstörte, epidemisch geworden, genährt von Giften,
Chemikalien und Verschmutzung, die ein Nebenprodukt des sogenannten
kapitalistischen „Fortschritts“ sind. Es liegt nun an uns, mehr Licht auf
unsere Lampen zu geben, den Kampf weiterzutragen und Ann Stafford dafür zu
gedenken, wer sie war, was sie tat, was sie lehrte, schrieb, sagte und lebte.
Und wir tragen dies in den Kampf, ob in den Straßen oder nachts allein in einer
dunklen Kammer. Wir werden Dich immer lieben, Ann, liebe Freundin im Kampfe!
Danke Dir aus dem Grunde unseres Herzens und aus den Tiefen unserer Seele. Du
hast Menschen auf der ganzen Welt berührt. Wir werden Dein Gesicht in den
Straßen sehen, und immer, wenn jemand Nein sagt und sich weigert nach den
Regeln der Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu sp­ielen, werden wir Dich da
sehen, wie Du auf Flüchtigkeitsfehler hinweist, die Dinge, die wir vergessen
haben, die wir verbessern müssen, und immer ohne Ego und Vorwurf, aber mit
Weisheit und Sachverstand beim Füllen der Leerstellen. Dies ist kein „Auf
Wiedersehen“, Du bleibst immer bei uns. Und wir werden Dich in jede Schlacht
tragen, der wir uns stellen müssen, gegen dieses verkommene System, das so viel
Schmerz verursacht, bis die neue Welt, für die Du so tapfer und vollständig
gekämpft hast, für jedeN erschaffen wurde.
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Black.Pearl
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.11.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 02.01.2014, 18:23    Titel:

Hey, wohnt jemand in der nähe von soest und hätte bock auf ein chatter treffen?
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Norman Bates
Schulliebling


Anmeldungsdatum: 02.10.2003
Beiträge: 3540
Wohnort: Berlin (west)

BeitragVerfasst am: 05.01.2014, 01:59    Titel:

RIP hätte gereicht... aber wahrscheinlich kennt man das auf deinem Planeten nicht...
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Leni12
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.09.2013
Beiträge: 1
Wohnort: stade

BeitragVerfasst am: 08.03.2014, 16:33    Titel:

R.ip
für dene frunedn
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